Hamburg. Maßgebliche Schifffahrtsunternehmen betonen dieser Tage, dass die Krise überstanden sei oder aber ihr Ende absehbar. So auch die dänische Reederei Maersk Line, Teil des Konzerns A.P. Møller und Weltmarktführer: "Jetzt sind wir wieder in einer normalen Situation, zwar noch weit entfernt vom Niveau von 2007 - aber eine weitere Krise sehen wir nicht kommen", sagte Konzernchef Nils Smedegaard Andersen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Allerdings liege der Gewinn von Maersk im ersten Quartal mit 200 Millionen Dollar noch weit unter der erforderlichen Rendite. Ein Ergebnis unter zwei Milliarden Euro sei "eigentlich nicht akzeptabel". Andersen kritisierte, dass angeschlagene Reedereien in der Krise auch mit Staatshilfe gestützt worden seien. Die nötige Konsolidierung der Branche sei deshalb "ausgefallen".

Der Hamburger Charterreeder Jochen Döhle hatte vergangene Woche prognostiziert, dass 2011 in der Branche wieder "volle Normalität" herrsche. Im vergangenen Jahr hatten die führenden Linienreedereien insgesamt rund 15 Milliarden Euro Verlust eingefahren. Auch die Charterreeder, die ihre Schiffe an die Linienreedereien vermieten, kamen schwer unter Druck. Auf das Ende der Krise weist unter anderem die Zahl der unbeschäftigten Schiffe, der sogenannten "Auflieger". Sie sank von rund 600 zu Jahresbeginn auf derzeit rund 260. "Der Spuk der Auflieger ist vorbei", sagt der Hamburger Charterreeder Hermann Ebel.