Bonn. Fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Schokolade oder Säfte aus Entwicklungsländern finden in Deutschland immer mehr Anklang: Die Verbraucher kauften 2009 trotz Wirtschaftsflaute Fairtrade-Waren im Wert von 267 Millionen Euro, ein Umsatzplus von 26 Prozent. Der Handel habe die zertifizierten Produkte - das Siegel bürgt für angemessene Preise und hohe soziale Standards für Kleinbauern und Arbeiter - offensiver in die Regale genommen, sagte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath. Auch im laufenden Jahr sei mit einem zweistelligem Wachstum für die eher hochpreisigen Waren zu rechnen.

Seit 2004 - mit noch mageren 50 Millionen Euro - kletterte der Umsatz konstant, immer mehr Produkte kamen hinzu. Es handele sich nicht um eine Eintagsfliege, sondern um einen klaren Verbrauchertrend, sagte Overath. Besonders häufig greifen die Käufer zu Fairtrade-Fruchtsäften, deren Absatz 2009 um 32 Prozent auf knapp sechs Millionen Liter stieg. Blumen legten sogar um 40 Prozent zu, Kaffee um 13 Prozent. Auch in den wichtigen Discountern - hier kaufen 90 Prozent der Verbraucher ein - werden die fair gehandelten Waren wie Tee, Honig oder Süßwaren angeboten.

Der Verbraucher gab 2009 im Schnitt 3,20 Euro für Transfair-Produkte aus, das ist unteres Mittelfeld in Europa. Weltmeister ist die Schweiz mit 23 Euro pro Kopf.