Unternehmen der Hegemann-Gruppe beschäftigt 130 Mitarbeiter

Bremen. Die Rolandwerft in Berne (Wesermarsch) steht offenbar vor dem Verkauf. Nach den seit Wochen laufenden Verhandlungen soll das Unternehmen mit rund 130 Beschäftigten von der Bremer Lürssen Werft übernommen werden. Nach Informationen des Abendblatts gilt Lürssen als Favorit unter mehreren Investoren, die sich zuletzt für das Unternehmen interessiert haben sollen. Die Lürssen Werft gehört als einer der weltweit führenden Hersteller von Luxusyachten sowie als Mitglied der Arbeitsgemeinschaften für den Bau von Korvetten, Fregatten sowie des neuen Einsatzgruppenversorgers für die Deutsche Marine zu den erfolgreichsten deutschen Schiffbauern.

Die Rolandwerft ist die kleinste Werft der Bremer Hegemann Gruppe, zu der auch noch die Volkswerft in Stralsund und die Peene-Werft in Wolgast zählen. Die Gruppe wird seit Anfang Februar von Dieter Brammertz geführt, der zuvor das Geschäft der Fiat-Tochter CNH Baumaschinen geleitet hatte. Derzeit wird die Gruppe, die wie fast alle Containerschiffswerften weltweit schwer von der Wirtschaftskrise betroffen ist, vom Land Mecklenburg-Vorpommern und vom Bund gestützt. Dabei geht es um Darlehen von 48 Millionen Euro vom Land sowie Bürgschaften von 326 Millionen Euro von Mecklenburg-Vorpommern und aus Berlin.

Seit Anfang Januar steht die Werftengruppe unter der Verwaltung der Frankfurter Cornelius Treuhand, die dafür mit der HSW Treuhand und Beteiligungsgesellschaft eine Tochter gegründet hat. Bund und Land hatten diesen Treuhandvertrag zur Voraussetzung für ihre Hilfen gemacht. Von den 2300 Beschäftigten an den drei Standorten sollen jetzt in Stralsund und Wolgast insgesamt 250 Arbeitsplätze wegfallen. Nachdem die Volkswerft Stralsund zuletzt einen Auftrag über zwei Ostseefähren für die Reederei Scandlines erhielt, hatte der stellvertretende Geschäftsführer Siegfried Crede von einem "Meilenstein für die wirtschaftliche Gesundung der Werftengruppe" gesprochen.