Berlin. - Die Deutsche Bank und die Axel Springer AG, in der auch das Abendblatt erscheint, wollen gemeinsam Aktien des Medienkonzerns im Wert von 510 Millionen Euro auf den Markt bringen. Springer selbst will noch im zweiten Quartal 2,93 Millionen Aktien aus dem eigenen Bestand bei institutionellen Investoren platzieren. Dazu hat gestern die Hauptversammlung des Medienhauses den Vorstand ermächtigt. "Durch die Platzierung unserer Aktien beabsichtigen wir, Freefloat und Handelsvolumen erheblich zu erhöhen und unser Unternehmen noch attraktiver zu machen", begründete Vorstandschef Mathias Döpfner den Schritt.

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte Döpfner sich zufrieden: "Axel Springer war im schwierigen Jahr 2009 wieder hochprofitabel und hat Marktanteile hinzugewonnen. Mit einer Dividende von 4,40 Euro pro Aktie erhalten unsere Aktionäre, wie schon in 2008, die höchste Dividende, die Axel Springer je gezahlt hat."

Nach den bereits bekannten Zahlen blieb die Axel Springer AG im Krisenjahr 2009 erwartungsgemäß hinter den Vorjahresergebnissen zurück. Der Umsatz schrumpfte um 4,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss um 45 Prozent auf 313,8 Millionen Euro.

Den Anteil des Internet-Geschäfts am Gesamtumsatz will Döpfner weiter steigern. "Jeder fünfte Euro, den Axel Springer erwirtschaftet, kommt heute aus dem digitalen Geschäft", sagte er. Bei hochwertigen Inhalten seien die Leser bereit, für digitale journalistische Angebote zu zahlen. Er wolle aber "keine zu hohen Erwartungen wecken, denn es handelt sich eher um mittel- und langfristige Chancen". Ein Abgesang auf das Print-Geschäft wäre jedoch fahrlässig, sagte Döpfner. Zeitungen und Zeitschriften hätten weiterhin eine hohe Ertragskraft. Die Internationalisierung und Digitalisierung seien aber die "entscheidenden Zukunftsfragen" für Springer.