Stralsund. - Drei Wochen nach dem Baubeginn der Ostsee-Pipeline von Russland nach Deutschland sind die letzten Klagen gegen das Projekt zurückgezogen worden. Die Umweltorganisationen BUND und WWF stoppten ihre Rechtsverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss und verzichten damit auf einen möglichen Baustopp, wie sie am Freitag mitteilten.

Vorher hatte Pipeline-Betreiber Nord Stream nach Angaben von BUND und WWF zusätzlich zehn Millionen Euro für Naturschutzmaßnahmen beim Bau der Erdgasleitung zugesagt. Die Geschäftsführerin des BUND Mecklenburg-Vorpommern, Corinna Cwielag, sagte: "Wir haben ein Vielfaches von dem für den Ostseeschutz erreicht, was die Behörden durchsetzen konnten oder wollten." Nord Stream bestätigte die Einigung. Der Bauherr habe beispielsweise versprochen, bei Baggerarbeiten im empfindlichen Seegebiet Bodden vorsichtiger vorzugehen und 1000 Hektar Naturschutzfläche zu finanzieren.

Die neue Rohrleitung soll ab 2012 jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland für mehr als 26 Millionen Haushalte in Westeuropa liefern.