Düsseldorf. - Im Wettbewerb um den deutschen Briefmarkt will die Deutsche Post ihr Vertriebsnetz mit billigeren Verkaufsstellen und zusätzlichen Briefkästen deutlich ausbauen. Briefvorstand Jürgen Gerdes kündigte am Freitag an, dass im laufenden Jahr 4000 zusätzliche Verkaufsstellen eingerichtet werden sollen. 17 000 davon gibt es derzeit bereits bundesweit. Auch das Netz der Briefkästen will der Konzern enger knüpfen.

Rund 2000 neue gelbe Kästen sollen zu den bestehenden rund 108 000 hinzukommen. Damit korrigiert der Konzern seine Geschäftspolitik der vergangenen Jahre, denn 2003 hatte es noch 140 000 Briefkästen in Deutschland gegeben.

Die neuen Verkaufsstellen sollen in Läden und Geschäften eingerichtet werden. Die Post will dazu in den nächsten Wochen auf den Handel zugehen. Gegenüber den traditionellen Postämtern haben die Verkaufsstellen ein abgespecktes Angebot, dafür in der Regel länger geöffnet. Die teureren selbst betriebenen Filialen will der Konzern bis Ende 2011 auslagern. Gerdes plant zudem mit 150 weiteren Packstationen. Das Unternehmen hat die Republik bereits mit 2500 der Automaten überzogen, an denen die Kunden rund um die Uhr Pakete aufgeben und abholen können.

Die Post hat mit Umsatzrückgängen in ihrer Briefsparte zu kämpfen. Die Kunden schreiben immer häufiger E-Mails und verzichten auf Briefe. Zudem versucht Konkurrent TNT Post, dem Bonner Konzern Marktanteile abzujagen.