Hannover. Die deutsche Windenergiebranche will stark vom Boom auf dem Weltmarkt und geplanten Milliarden-Investitionen profitieren. Gute Marktchancen sehen die Unternehmen laut einer Umfrage vor allem in Osteuropa und Asien, sagte gestern auf der Hannover Messe der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers. Im vergangenen Jahr wurden weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von mehr als 38 000 Megawatt neu installiert - dies war im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 42 Prozent.

Das Wachstum kam vor allem durch den Ausbau der Anlagen in China (rund 13 000 Megawatt) und den USA (knapp 10 000) zustande. Beide Länder haben den früheren "Windweltmeister" Deutschland überflügelt, der nun auf Rang drei liegt. In der Bundesrepublik wurden im vergangenen Jahr 952 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 1917 Megawatt installiert. Weltweit lag die Leistung der Windräder bei mehr als 158 000 Megawatt. Das entspricht 158 Großkraftwerken.

Branchenschätzungen zufolge wächst der weltweite Windenergiemarkt bis 2030 von derzeit 30 Milliarden Euro auf rund 200 Milliarden Euro. Die deutsche Branche als Weltmarktführer mit einem Anteil von 25 bis 30 Prozent sei dafür gut gerüstet, sagte Albers. Einen großen Nachholbedarf hätten vor allem die osteuropäischen Länder. Der dortige Markt habe ein jährliches Potenzial von fünf bis zehn Milliarden Euro, sagte der Verbandspräsident. Die Windenergie könne zudem helfen, die CO2-Emissionen wie von der EU gewünscht zu verringern.