"Waste Heat Recovery" heißt die Methode in der Fachsprache, die Nutzung der Abwärme eines Motors. Bei vielen Kraftwerken an Land wird das schon lange praktiziert. Ein großer Teil der Hitze, der bei der Verbrennung von Kohle oder Erdgas entsteht, geht häufig mit dem Abgas verloren. Nutzt man diese Abwärme, um Wasserdampf zu erzeugen, kann damit eine Turbine angetrieben werden, die zusätzlichen Strom generiert.

Siemens entwickelte Ende der 80er-Jahre für Maersk erstmals entsprechende Systeme, sagt der Siemens-Ingenieur Kay Tigges, der unter anderem die Elektronik der Anlage für die "Elly Maersk" mitkonstruiert hat. Auf dem Schiff werden Turbinen mit dem Abgasdruck und mit Wasserdampf aus dessen Abwärme angetrieben. Das ergibt unter Volllast umgerechnet rund 12 000 PS Mehrleistung, die auf den Schiffsantrieb geleitet oder in der Bordelektronik genutzt werden kann.

Das von Maersk eingeführte Langsamfahren hebt den Effekt der Abwärmenutzung derzeit aber teilweise auf. Die Reederei lässt die "Elly Maersk" und ihre Schwestern maximal mit 21 Knoten (39 Kilometer pro Stunde) Geschwindigkeit laufen anstelle der Höchstgeschwindigkeit von 26 Knoten und spart damit bereits erheblich Brennstoff. "Die Abwärmenutzung funktioniert erst ab etwa 20 Knoten", sagt Tigges, "weil sonst das Abgas nicht heiß genug wird und sich in der Anlage schädliches Schwefeldioxid bilden kann."