Washington/Athen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seinen Krisenfonds massiv von 50 auf 550 Milliarden Dollar aufgestockt. "Das wird ein wichtiger Beitrag zur weltweiten Finanzstabilität sein", sagte der IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn. Der IWF bekomme damit "Zugriff auf angemessene Quellen, um Mitgliedern zu helfen, die anfällig für Finanzkrisen sind". Im Krisenjahr 2009 hatte der IWF zahlreiche Länder in Osteuropa, Afrika und Lateinamerika mit Notkrediten versorgt und sich aktuell auch für Griechenland als Krisenhelfer angeboten. Neben einem Beitrag der Euro-Länder im Volumen von zunächst 30 Milliarden Euro würde sich der Fonds im Notfall mit 15 Milliarden Euro an einer Rettungsaktion für die Hellenen beteiligen.

Unterdessen hat sich Griechenland gestern Luft in der Schuldenkrise verschafft. Investoren liehen dem hoch verschuldeten Land mehr als 1,5 Milliarden Euro für maximal ein Jahr. Der Zinssatz lag nur knapp unter den etwa fünf Prozent, die bei einer europäischen Hilfe für deutlich länger laufende Anleihen fällig würden. Kredite für ein halbes Jahr sind für Griechenland damit mehr als zehnmal so teuer wie für Deutschland. Am Markt wurde die hohe Nachfrage als Vertrauensbeweis bewertet. Die Bundesregierung äußerte sich erleichtert. Die Auktion galt als Test, wie weit Griechenland sich noch ohne Unterstützung der Euro-Partner refinanzieren kann.