Metzingen. Der Modekonzern Hugo Boss will mit deutlich mehr eigenen Läden und einer verstärkten Expansion nach Asien in den kommenden fünf Jahren kräftig wachsen. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs möchte den Umsatz bis 2015 auf 2,5 (2009: 1,56) Milliarden Euro schrauben, der operative Gewinn (Ebitda) soll dann bei 500 (270) Millionen Euro liegen. Im vergangenen Jahr waren Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um je sieben Prozent geschrumpft.

"Wir werden 2010 auf den Wachstumspfad zurückkehren", sagte Lahrs gestern auf der Bilanzpressekonferenz. Für dieses Jahr rechnet Boss mit einem leichten, einstelligen Umsatzplus und einem im Vergleich dazu stärker steigenden Ebitda. Für Herbst und Winter hätten die Kunden wieder mehr bestellt, sagte Finanzvorstand Mark Langer und sprach von einer "sehr positiven Entwicklung" in den ersten Monaten.

Lahrs setzt vor allem auf eigene Läden, von denen es derzeit rund 370 gibt und die sich resistent gegen die Rezession gezeigt hatten. Der Umsatz in den Boss-Geschäften legte um 13 Prozent zu. 50 bis 60 Läden sollen pro Jahr hinzukommen. Bis 2015 könnte sich ihre Zahl damit fast verdoppeln. Jeden dritten Euro will Boss dann in eigenen Läden verdienen, 2009 waren es nur 19 Prozent. "Es gibt keine Alternative zu einem eigenen, profitablen Einzelhandel", sagte der Vorstandschef. Der Schwerpunkt dabei liegt auf den schnell wachsenden Märkten. Der Umsatz in Asien/Pazifik soll sich bis 2015 verdreifachen, in Amerika verdoppeln.