Als der RAF-Terror Deutschland mit einem dunklen Schleier überzog, damals in den 70er-Jahren, packte Susanne Schmidt ihre Koffer und wanderte aus. Sie hatte keine Wahl. Nirgendwo zwischen Flensburg und Füssen hätte sie damals gefahrlos in einer Bank arbeiten können - als Tochter des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt.

In London, ihrem neuen Zuhause, machte die promovierte Nationalökonomin schnell Karriere. Sie war in leitender Funktion bei internationalen Top-Banken beschäftigt, arbeitete beim Wirtschaftssender Bloomberg. Jetzt hat die 62-Jährige ein Buch über das Versagen der internationalen Finanzelite geschrieben. "Ein Markt ohne Moral" - so lautet ihr Fazit über die Branche.

Nach Hamburg reist sie mit Ehemann Brian Kennedy regelmäßig mehrere Male im Jahr, um in Langenhorn ihre Eltern Loki und Helmut Schmidt zu besuchen. Früher kamen auch die drei Kinder mit. Doch die sind inzwischen erwachsen.

Ganz zurück an Elbe und Alster zieht es sie nicht. "Alle unsere Freunde leben in London und Umgebung", sagt die Bankerin, die ein altes Häuschen in der Grafschaft Kent besitzt. Dort im Garten können auch ihre Hunde, eine Dogge und ein Boxer, herumtollen. "Familie, Freunde und der Garten sind meine Hobbys." Und noch eine Leidenschaft teilt sie mit ihren Eltern: die Zigaretten.