Washington. Wegen einer verspäteten Rückrufaktion will die US-Regierung gegen den japanischen Autobauer Toyota eine Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar (12,2 Millionen Euro) verhängen. Verkehrsminister Ray LaHood sagte, er habe Beweise dafür, dass Toyota bereits im September vergangenen Jahres von dem Problem klemmender Gaspedale gewusst habe, aber erst Ende Januar die Rückrufaktion gestartet habe - allein in den USA für mehr als sechs Millionen Autos.

Toyota sei seinen gesetzlichen Verpflichtungen nicht nachgekommen, sagte LaHood. "Schlimmer noch, sie haben den gefährlichen Defekt Monate vor US-Behörden verschwiegen und nichts getan, um Millionen von Fahrern und ihre Familien zu schützen." Dabei seien Autobauer bei etwaigen Mängeln verpflichtet, die Verkehrssicherheitsbehörde innerhalb von fünf Tagen zu informieren. Die Geldstrafe ist die höchste Zivilstrafe, die das US-amerikanische Recht vorsieht. Toyota hat zwei Wochen Zeit, sie zu akzeptieren oder Einspruch einzulegen.

Der japanische Autobauer hat wegen Sicherheitsproblemen weltweit mehr als acht Millionen Autos zurückgerufen. Gestern wurde die Aktion auf 13 000 Autos in Südkorea ausgeweitet, weil sich Fußmatten unter dem Gaspedal verklemmen können. Es handelt sich um Wagen der Marke Lexus und der Modellreihe Camry, wie die Behörden mitteilten. Unfälle im Zusammenhang mit dem Fehler seien bisher nicht bekannt geworden, hieß es.

Das US-Verkehrsministerium sprach Anfang März von 52 Toten infolge von Unfällen, die mit unabsichtlichen Beschleunigungen von Toyota-Fahrzeugen zu tun haben sollen.