Hamburg. Der auf die Luftfahrtbranche spezialisierte Personaldienstleister AviationPower trotzt der Krise: Im vergangenen Jahr gelang es dem Hamburger Unternehmen, den Umsatz mit 27,7 Millionen Euro konstant zu halten, während der gesamte Markt der Zeitarbeit in Deutschland um 25 Prozent einbrach. Für 2010 peilt der Geschäftsführer Holger Küster ein Wachstum um mindestens zehn bis 15 Prozent an, die Mitarbeiterzahl soll leicht steigen.

AviationPower ist Ende 2004 als Gemeinschaftsunternehmen des Zeitarbeitsriesen Manpower (51 Prozent) und der Lufthansa Technik (49 Prozent) gegründet worden. Seitdem hat sich die Belegschaft von 300 auf rund 700 Beschäftigte mehr als verdoppelt. Den Grundstock bildeten Auszubildende von Lufthansa Technik, die vor dem Hintergrund der damaligen Branchenflaute nicht übernommen wurden. Auch wenn inzwischen der überwiegende Teil der Neuzugänge über andere Kanäle rekrutiert wird, ist Lufthansa Technik noch immer der weitaus größte Kunde: 79 Prozent der AviationPower-Mitarbeiter sind dort eingesetzt, die übrigen unter anderem bei Airbus und beim Triebwerksbauer Rolls-Royce.

Während die Beschäftigten bisher zumeist Techniker sind, will Küster den Anteil der Ingenieure von derzeit gut vier Prozent auf bis zu 20 Prozent ausbauen. Damit mache sich das Unternehmen unabhängiger von Konjunkturschwankungen: "Entwickelt wird immer auch in Krisenphasen. Und wenn der Markt einbricht, nehmen die Kunden nur noch die hochqualifizierten Mitarbeiter." Küster sieht aber noch einen anderen Vorteil eines höheren Anteils von Akademikern: "Je qualifizierter unsere Beschäftigten sind, um so größer ist ihr Einfluss beim Kunden." Zudem will man mehr und mehr auch kaufmännische und andere Funktionen abdecken können.

Über den Weg zu weiterem Wachstum hat der AviationPower-Chef bereits klare Vorstellungen: Zunächst will man weitere Kundengruppen innerhalb der deutschen Luftfahrtbranche gewinnen, nicht zuletzt die Zulieferer. Im nächsten Schritt steht dann die Internationalisierung an - bisher hat das Unternehmen neben der Zentrale in Hamburg Niederlassungen in Berlin, Frankfurt und München.