Hamburg. Die angespannte Situation auf dem Lebensmittelmarkt hat den Tiefkühlkosthersteller Frosta im vergangenen Jahr weitgehend kaltgelassen. "Die Marke Frosta konnte ihre Marktführerschaft bei Komplettmenüs weiter ausbauen", sagte Vorstandsmitglied Hinnerk Ehlers. Seit das Unternehmen 2003 ein Reinheitsgebot für alle Markenprodukte beschlossen hat, sei der deutsche Marktanteil auf knapp 29 Prozent gestiegen. Ehlers: "Offenbar kommt unser transparentes Konzept beim Verbraucher an."

Die Frosta AG konnte ihre Umsätze im Jahr 2009 gegen den Branchentrend steigern - um fünf Prozent auf 411 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern blieb mit 20,9 Millionen Euro wie das Ergebnis nach Steuern (zwölf Millionen Euro) auf Vorjahresniveau. Mehr als ein Drittel seines Umsatzes macht Frosta bereits im Ausland, sieht vor allem in Osteuropa Wachstumschancen.

Den Lebensmittelmarkt in Deutschland kritisierte Vorstandschef Felix Ahlers jedoch: "Der Preis scheint teils das einzige Argument zu sein." Zudem hätten sich 2009 die Berichte über Schwindel in der Lebensmittelindustrie und ungesunde Inhaltsstoffe gehäuft. Einer Umfrage von TNS Infratest zufolge misstrauen zwei Drittel der Verbraucher den Angaben auf Produkten. "Es gibt offenbar einen starken Vertrauensverlust", sagte Ahlers.

Mit seiner Forderung nach mehr Transparenz sieht sich Frosta ebenso als Vorreiter wie in Sachen Umweltschutz: Das Unternehmen will seinen CO2-Ausstoß bis 2013 um 70 Prozent verringern, unter anderem durch Umstellung auf grünen Strom. Für elf Produkte wurde zudem eine Kohlendioxidbilanz erstellt. Auf der Verpackung werde diese aber nicht angegeben. "Wir wollen für uns herausfinden, wo wir Energie sparen können", sagte Ahlers.