Josef Ackermann hat allen Grund zur Freude: Die Deutsche Bank schrieb 2009 dank satter Einnahmen im Investmentbanking wieder einen Gewinn von gut fünf Milliarden Euro. Und die guten Zahlen schlagen sich nun auch auf dem Konto des Vorstandsvorsitzenden nieder. Der Schweizer erhält für das vergangene Jahr 9,6 Millionen Euro, wie aus dem gestern veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Damit ist er wieder Topverdiener aller DAX-Konzerne.

Für das Vorjahr, als Deutschlands größte Bank inmitten der Finanzkrise noch einen Rekordverlust verbuchte, erhielten er und seine Vorstandskollegen keine Boni - damals bekam Ackermann gerade 1,4 Millionen Euro. Wie fast alle Banken hat auch die Deutsche Bank auf die Finanzkrise reagiert und sich verpflichtet, die Prämien künftig stärker am langfristigen Erfolg auszurichten. So bekommt Ackermann für 2009 nur 1,6 Millionen Euro als Bonus direkt ausgezahlt. Die restlichen fast 6,7 Millionen Euro, die größtenteils in Aktien gewährt werden, sollen erst in einigen Jahren ausgeschüttet werden - falls Gewinn und andere Finanzkennzahlen stimmen. Die Zusagen können auch verfallen. Mit diesen Malus-Regeln soll verhindert werden, dass Banker kurzfristig zu hohe Risiken eingehen, die später zu hohen Verlusten führen. Zudem wird künftig das Fixgehalt auch bei den Topmanagern erhöht und der Bonusanteil reduziert. Der achtköpfige Vorstand verdiente 2009 knapp 39 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es für ein halb so großes Führungsteam nur 4,5 Millionen. Insgesamt würden 70 Prozent der Boni zeitverzögert ausgezahlt - im Rekordgewinnjahr 2007 waren es 40 Prozent. International fehlt Ackermann ein Stück an die Spitze. John Stumpf, Chef der US-Bank Wells Fargo, kassierte 2009 mehr als 21 Millionen Dollar. In Deutschland führten bisher Peter Löscher (Siemens) und Jürgen Großmann (RWE) mit je sieben Millionen Euro die Rangliste an.