Bonn. Verbraucher können auf niedrigere Strompreise hoffen. Die Bundesnetzagentur beschloss eine engere Zusammenarbeit der vier Betreiber, die sich das deutsche Stromübertragungsnetz teilen. Der bisherige Netzregelverbund soll ausgeweitet werden. Laut Bundesbehörde kann dies schon kurzfristig zu Einsparungen von 16 Millionen Euro im Monat führen. Dauerhaft seien jährliche Kosteneinsparungen "in dreistelliger Millionenhöhe" zu erwarten, die auch den Verbrauchern in Form von sinkenden Strompreisen zugute kommen könnten, so Netzagenturpräsident Matthias Kurth.

Konkret geht es um die Regelenergie, die Stromnetzbetreiber vorhalten, um Schwankungen bei Angebot und Nachfrage auszugleichen. Dies ist allerdings teuer, weil dafür zum Beispiel Kraftwerkskapazitäten als Regelleistung vorgehalten werden müssen. Diese kann durch die enge Kooperation der Übertragungsnetzbetreiber reduziert werden.

Während Kurth die Neuregelung lobt, kritisiert der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick den Vorstoß als "zwanglose Minimallösung, die weiter unnötige Kosten in Millionenhöhe verursacht". Nach Ansicht des Bundesverbandes Neuer Energieanbieter und Lichtblick vergebe die Bundesnetzagentur die Chance, die Steuerung der Übertragungsnetze effizienter zu gestalten und so Verbraucher und den Stromhandel zu entlasten.