Essen. Die Suche nach einem Investor für die zahlungsunfähige Warenhauskette Karstadt geht in die heiße Phase. Bis Ende April muss ein Kaufvertrag unterschrieben sein, sonst kann der Insolvenzplan nicht in Kraft treten, teilte der Sprecher des Insolvenzverwalters gestern mit. Der Insolvenzplan, der die Fortführung des Kaufhauses garantieren soll, wurde am Nachmittag beim Amtsgericht eingereicht.

Die Schließung von 13 Filialen sowie ein Sanierungsbeitrag der Beschäftigten in dreistelliger Millionenhöhe stehen schon seit einiger Zeit fest. Wenn es nicht gelingt, einen Käufer für die verbleibenden 120 Karstadt-Warenhäuser mit rund 26 000 Beschäftigten in ganz Deutschland zu finden, droht die Zerschlagung des Konzerns.

Früheren Angaben zufolge hatten sechs Kaufinteressenten damit begonnen, die Bücher des Unternehmens zu prüfen. Gestern hieß es, es seien unverändert namhafte Interessenten für Karstadt im Rennen. Unter anderem hatten die Handelskonzerne Otto und Metro Interesse an Karstadt-Teilen signalisiert.

Der nun eingereichte Insolvenzplan soll Karstadt weitgehend von seinen Schulden befreien. Die Gläubiger sollen in einem ersten Schritt grundsätzlich drei Prozent auf den Rest ihrer Insolvenzforderungen erhalten, wie aus dem Insolvenzplan hervorgeht. Insgesamt belaufen sich die Sanierungsbeiträge der Gläubigergruppen - darunter insbesondere der Arbeitnehmer, Vermieter, Logistik- und IT-Dienstleister - oder des Pensionssicherungsvereins auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.

Nach einem Bericht der "Welt" wollen allein die Zeichner des Oppenheim-Esch-Fonds auf ein Drittel ihrer Mietforderungen von zuletzt 33,5 Millionen Euro verzichten. Erstmals könnten bei fallendem Umsatz in den Warenhäusern künftig auch die Mieten sinken.