München. Der Versicherungskonzern Allianz hofft nach einem Gewinneinbruch im Deutschland-Geschäft in diesem Jahr wieder auf eine Erholung. Zwar werde das Rekordergebnis von 2008 nicht erreicht, doch dürfte das Unternehmen spürbar über dem Vorjahr abschließen, sagte der Chef der Allianz Deutschland AG (ADAG), Gerhard Rupprecht. "Die harte Zeit der Umstrukturierung liegt hinter uns."

Allianz Deutschland hatte in den vergangenen Jahren seinen Betrieb massiv umgebaut, rund 5000 Stellen gestrichen und die Kosten damit um 430 Millionen Euro gesenkt. Im operativen Geschäft kämpft die Allianz, die hierzulande knapp 32 000 Mitarbeiter beschäftigt und mit einem Marktanteil von mehr als 15 Prozent Branchenprimus ist, an mehreren Baustellen.

Vor allem der seit Jahren von Preiskämpfen geprägte Kfz-Markt macht dem DAX-Konzern zu schaffen. Die Allianz verliert hier gerade ihre Marktführerschaft: Sie versicherte zum Jahresende 8,5 Millionen Fahrzeuge, knapp 300 000 weniger als im Jahr zuvor. Die Beitragseinnahmen fielen um 3,4 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Der Rivale HUK-Coburg hat inzwischen 150 000 Wagen mehr versichert.

Insgesamt fiel der Nettogewinn von Allianz Deutschland im vergangenen Jahr trotz der Börsenerholung und eines besseren Kapitalanlageergebnisses um 57 Prozent auf nur noch eine Milliarde Euro. Außerdem gab es, anders als im Vorjahr, keine Sondererlöse mehr aus dem Verkauf von Immobilien.

Der Umsatz - und damit die Beitragseinnahmen - legte im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 27,7 Milliarden Euro zu und war wesentlich von der Lebensversicherung getragen, während es im Schaden/Unfall-Bereich wegen der Kfz-Misere einen Rückgang gab.