Vor dem Schweriner Landtag wehte gestern wieder die Flagge der alten DDR-Warnow-Werft, die 1992 zum ersten Mal von der Treuhand an den norwegischen Kvaerner-Konzern verkauft wurde. Nach mehreren Eigentümerwechseln gehört das Unternehmen zusammen mit der Werft in Wismar jetzt dem Russen Vitaly Yusufov.

Aber die Zukunft der Nordic-Werften ist - mal wieder - offen. 1200 Schiffbauer machten dies mit einer Demonstration in der Landeshauptstadt deutlich.

Drei Wochen vor dem Ende der beiden Auffanggesellschaften zum 31. März sei es höchste Zeit für "ein endgültiges Signal von Yusufov", sagte Jutta Blankau, die IG-Metall-Bezirksleiterin-Küste, in Schwerin. Die Gewerkschaft setzt nun darauf, dass die Finanzierung des Auftrags für einen eisbrechenden Tanker bis zum nächsten Gespräch zwischen Yusufov, Banken sowie Bundes- und Landesregierung am 24. März steht. Blankau forderte zudem ein industriepolitisches Konzept für die Standorte, die Prüfung einer Beteiligung von Bund und Land sowie eine verlängerte Laufzeit für die Transfergesellschaften bis Ende Juli.

Immerhin sei die Finanzierung für das 100-Millionen-Euro-Projekt auf gutem Weg, teilten die Landesregierung und Yusufov gestern mit. Nordic-Yards arbeite zudem an weitere Aufträgen, um so die Entwicklung der Betriebe zu sichern, sagte Yusufov. Er hatte die insolventen Wadan-Werften im August 2009 für 40,5 Millionen Euro gekauft und sich verpflichtet, 1200 Arbeitsplätze zu halten. Ansonsten drohen Strafgelder. Die ehemaligen Wadan-Werften hatten seit Februar 2008 aufgrund der Schifffahrtskrise keinen neuen Auftrag mehr erhalten.