Berlin. Der Preisauftrieb hat im Februar wieder etwas nachgelassen. Binnen Jahresfrist verteuerte sich die Lebenshaltung um 0,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Nach einem Anstieg von 0,8 Prozent zum Jahresauftakt waren nun insbesondere Lebensmittel günstiger, deren Preise im Schnitt um 1,1 Prozent sanken (siehe auch Grafik). In einer ersten Schätzung waren die Statistiker jedoch von einem stärkeren Rückgang der Inflationsrate auf 0,4 Prozent ausgegangen.

Auch in den nächsten Monaten ist nicht mit deutlich höheren Lebenshaltungskosten zu rechnen: Die Teuerungsrate werde selbst 2011 unter der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent bleiben, teilte der Bankenverband mit. Im Gesamtjahr 2009 profitierten die Bürger in der Rezession mit 0,4 Prozent von der niedrigsten Inflationsrate seit 1987.

Uneinheitlich war im Februar die Entwicklung bei den Energiepreisen: Strom, Kraftstoffe und andere Mineralölprodukte verteuerten sich, nachdem der Ölpreis vor einem Jahr deutlich gefallen war. Binnen zwölf Monate hat sich der Ölpreis nun aber ungefähr verdoppelt. Der Gaspreis folgt dieser Entwicklung mit einer Verzögerung, sodass Erdgas ein Fünftel weniger kostete. Teurer wurden im Februar Pauschalreisen, saisonabhängiges Gemüse sowie nach Auslaufen des Winterschlussverkaufs Bekleidung und Schuhe.