Hamburg. Der Streit beim Spielzeugdiscounter Toys"R"Us eskaliert. Die Handelskette will per einstweiliger Verfügung in die Betriebsratswahlen in ihrer Hamburger Filiale Eidelstedt eingreifen, sagte Ver.di-Gewerkschafter Björn Krings dem Abendblatt. Der Fall werde am 17. März vor Gericht verhandelt. Ziel des Unternehmens sei es, die Zahl der neu zu wählenden Betriebsräte auf eine Person statt bisher drei Mitglieder zu beschränken.

"Damit wird klar, dass die Auslagerung von Arbeit an ein Zeitarbeitsunternehmen vor allem dem Ziel diente, den Betriebsrat zu schwächen", kritisierte Krings scharf. Toys"R"Us hatte Ende Januar laut Ver.di die Verträge von fünf der 30 Beschäftigten in Eidelstedt nicht verlängert sowie zwei weiteren Beschäftigten gekündigt. Stattdessen setzte die Handelskette ersatzweise Mitarbeiter einer Leiharbeitsfirma ein.

Ver.di vermutete immer, dass mit diesem Vorgehen nicht nur der Lohn der Beschäftigten, sondern auch die Zahl der Stammbelegschaft weiter gesenkt werden soll. Bis zu einer Betriebsgröße von 21 Mitarbeitern beschränkt sich die Zahl der Betriebsräte laut Gesetz auf einen Mitarbeiter. Derzeit arbeiten in Eidelstedt noch 22 Beschäftigte. Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) stellte sich hinter die Beschäftigten und appellierte in einem Brief an den Konzern, seine Umstrukturierungen noch mal zu überdenken.