Frankfurt/Main. Die Wirtschaftskrise hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Firmen und Verbraucher in die Insolvenz getrieben. Erstmals seit 2003 stieg die Zahl der zahlungsunfähigen Unternehmen 2009 im Vergleich zum Vorjahr wieder, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit.

2009 gingen exakt 32 687 Firmen pleite - 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings liegt diese Zahl noch deutlich unter dem Höchststand von 2003 mit damals 39 320 Unternehmensinsolvenzen. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages waren bei den betroffenen Unternehmen 250 813 Personen beschäftigt, nach 121 675 im Vorjahr. Die Forderungen der Gläubiger werden nach Angaben von Gerichten mit rund 85 Milliarden Euro beziffert. Dies war die bisher höchste Forderungssumme und ist auf die Insolvenzen einiger großer Unternehmen zurückzuführen. Im Jahr 2008 beliefen sich die Forderungen auf 33,5 Milliarden Euro.

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm 2009 um drei Prozent auf 101 102 zu. 2008 waren die Verbraucherpleiten zum ersten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung 1999 zurückgegangen. Seinerzeit registrierten die Statistiker ein Minus von 7,1 Prozent gegenüber 2007. Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgingen, lagen mit 24 634 Fällen um drei Prozent über dem Vorjahresniveau.