Hamburg. Die Elblotsen sehen kein Problem in der zeitlich begrenzten Absenkung der Lotsabgabe. "Das ist eine vernünftige, maßvolle Möglichkeit, den deutschen Schifffahrtsrevieren zu helfen", sagte Albrecht Kramer, Ältermann der Lotsenbrüderschaft Elbe, dem Abendblatt.

Der Bund will die Abgabe bis Ende März 2011 um zehn Prozent verringern und weitere zwölf Monate um fünf Prozent, wie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zuvor im Abendblatt ankündigte. Die Abgabe wird von allen Schiffen oberhalb einer bestimmten Größe, die ein Lotsrevier befahren, erhoben. Mit ihr werden der Betrieb und die Unterhaltung der Lotseinrichtungen finanziert. Ziel der Absenkung ist es, die deutschen Häfen im internationalen Vergleich attraktiver zu machen.

Auch Klaus Vorwerk, Ältermann der Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg, sieht in dem Schritt ein "positives Signal an die Schifffahrt". In Hamburg gibt es die Lotsabgabe nicht, die entsprechenden Gebühren sind Teil des Hafengeldes, das im Dezember angesichts der Krise in seiner Struktur verändert wurde - mit erheblichen Mengenrabatten für Großkunden.

Der Einbruch des Welthandels hat auch die Einkommen der Lotsen empfindlich getroffen. Im Jahr 2010 hätten die Verkehrszahlen im Hafen um fast 20 Prozent abgenommen, so Vorwerk. Andere Reviere seien noch stärker betroffen. "Wenn ein Drittel weniger Schiffe kommt, dann fällt auch ein Drittel der Lotsgelder aus", sagte Gerald Immens, Präsident des Bundesverbandes der See- und Hafenlotsen (BSHL), der Nachrichtenagentur dpa. Die rund 850 Lotsen an den deutschen Küsten arbeiten als Freiberufler. In Hamburg gibt es nach Angaben der Brüderschaft 75 Hafenlotsen.