Berlin. Gegen die milliardenschweren Mehrkosten für den Militär-Airbus A400M formiert sich Widerstand im Bundestag. Zusatzausgaben für den Transportflieger seien "fast ausgeschlossen", sagte der FDP-Obmann im Haushaltsausschuss, Jürgen Koppelin. Bei den gerade abgeschlossenen Haushaltsberatungen sei das Programm A400M sogar um 100 Millionen Euro gekürzt worden. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) müsse nun erklären, wie Deutschland seinen Anteil an den zusätzlichen Milliardenkosten für den Transporter finanzieren wolle.

Guttenberg verwies dagegen im Sender MDR Info darauf, dass die Entscheidung für den Bau des Flugzeugs im deutschen "Mittelstand viele Arbeitsplätze sichern" werde. Außerdem sei die Einigung auch militärisch entscheidend, weil der A400M eine alte Maschine für dringend benötigte Lufttransporte ersetzen solle. Die Kosten für die alten Transall-Flugzeuge würden mittlerweile "ins Exorbitante schießen".

Die sieben Käuferländer und der Airbus-Mutterkonzern EADS hatten am Freitag ihren Streit um die Mehrkosten für den A400M beigelegt. Demnach müssen Deutschland und die sechs anderen Staaten insgesamt 3,5 Milliarden Euro mehr auf den Tisch legen als ursprünglich im Vertrag festgeschrieben.

Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien, Luxemburg und die Türkei hatten monatelang mit EADS über die Verteilung der Mehrkosten gestritten, die sich durch Verzögerungen beim Bau des Militärflugzeugs ergeben. Die Auslieferung des Airbusses A400M verspätet sich um mindestens drei Jahre. Die Käuferstaaten hatten 180 der Propellermaschinen im Gesamtwert von ursprünglich 20 Milliarden Euro bestellt. Deutschland ist mit 60 Maschinen der größte Abnehmer.