Hamburg. In den Streit um Entlassungen bei dem Spielzeugdiscounter Toys"R"Us mischt sich nun auch der Hamburger Senat ein. Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) appellierte nach Informationen des Abendblatts in einem Brief an die Handelskette, ihre Umstrukturierungen in Hamburg noch mal zu überdenken. Der Christdemokrat zeigte sich über die Maßnahmen sehr betroffen.

Die Handelskette sollte auch in Zukunft mit einer angemessenen Anzahl an Stammmitarbeitern in ihren Filialen arbeiten - auch um den Anschein zu vermeiden, dass diese Maßnahmen nur durchgeführt werden, um den Betriebsrat zu schwächen, heißt es in dem Schreiben. Im Übrigen sei es wichtig, Stammmitarbeiter zu behalten, da sie für eine gute Kundenbindung sorgten und besser ausgebildet seien, so Gedaschko.

Die Gewerkschaft kündigte unterdessen eine weitere Verschärfung des Konflikts an. Ver.di will Toys"R"Us gerichtlich mittels einstweiliger Verfügung den Einsatz von Werkskräften des Zeitarbeitskonzerns Teamwork untersagen lassen, kündigte Ver.di-Sekretär Björn Krings an. Am Freitag hätte Teamwork seine Mitarbeiter nicht nur in der Warenannahme eingesetzt, sondern die gleichen Aufgaben ausführen lassen wie die Stammbelegschaft. "Dies ist mitbestimmungspflichtig und verstößt gegen die Rechtslage", so Krings.

Toys"R"Us hatte Ende Januar nach Angaben von Ver.di die Verträge von fünf der insgesamt 30 Beschäftigten in der Filiale Eidelstedt nicht verlängert sowie zwei weiteren Beschäftigten gekündigt. Stattdessen setzte die Handelskette ersatzweise Mitarbeiter einer Leiharbeitsfirma ein. Ver.di vermutet, dass mit diesem Vorgehen nicht nur der Lohn, sondern auch die Zahl der Stammbelegschaft weiter gesenkt werden soll, um die künftige Größe des Betriebsrats von bisher drei auf nur noch einen Vertreter zu reduzieren.