Frankfurt. Nach dem Pilotenstreik bei der Lufthansa hat die Vereinigung Cockpit auch bei Air Berlin Arbeitsniederlegungen angekündigt. In "den kommenden Tagen" sei ein dreistündiger Warnstreik bei Air Berlin und der Tochter LTU geplant, teilte die Pilotengewerkschaft mit. Über den genauen Zeitpunkt soll kurzfristig informiert werden. Hintergrund sind Gespräche über Neuregelungen der Arbeitsbedingungen. Der Konzern kritisierte die Ankündigung. Bei Air Berlin und der 2007 hinzugekauften Düsseldorfer LTU arbeiten rund 1200 Piloten.

Ein Unternehmenssprecher sagte, es habe bisher nur eine Sondierungsrunde vor Verhandlungen über den Manteltarifvertrag gegeben. Dass Cockpit nun zu Warnstreiks aufrufe, sei ungewöhnlich und überhaupt nicht verständlich. Im Oktober hatten sich beide Seiten auf einen Vergütungstarifvertrag geeinigt. Die Cockpitmitarbeiter sind dadurch bis zum 31. Dezember 2010 vor Entlassungen geschützt. Im Gegenzug gilt eine Nullrunde bei den Vergütungen. Die Piloten haben aber mehr Einkommenssicherheit, da erstmals eine garantierte Mindestzahl der bezahlten Stunden festgeschrieben wurde.

In der Frage der Arbeitsbedingungen habe Air Berlin bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt, kritisierte Cockpit. Strittig sind unter anderem Flugdienst- und Ruhezeiten. Cockpit will beispielsweise erreichen, dass bei Langstreckenflügen der LTU die Besatzung von zwei Piloten verstärkt wird. Andere Fluggesellschaften hätten drei Piloten an Bord.