Kaffee ist seit Jahrzehnten das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Pro Jahr trinken die Bundesbürger im Schnitt rund 148 Liter davon. Doch die Ernte der Bohnen, die erst durch die Röstung ihren Geschmack erhalten, könnte in Zukunft immer beschwerlicher werden. Schuld daran sei der Klimawandel, sagte der Chef der Internationalen Kaffeeorganisation (ICO), Néstor Osorio, zum Auftakt der Welt-Kaffeekonferenz in Guatemala, an der Vertreter von 77 Ländern teilnehmen.

Die Temperatur in den Kaffee produzierenden Ländern sei in den vergangenen 25 Jahren um ein halbes Grad Celsius gestiegen, fünfmal so viel wie in den 25 Jahren zuvor. Dadurch seien die Produzenten gezwungen, den Kaffeeanbau in höhere Regionen zu verlagern, womit eine Gefahr für die künftige ausreichende Versorgung mit Kaffee verbunden sei. Die Kaffeeproduktion in Lateinamerika sei aufgrund schlechter klimatischer Bedingungen bereits im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. So fiel in Kolumbien die Produktion um rund 35 Prozent geringer aus. Costa Rica und El Salvador litten noch immer an den Folgen schlechter Kaffeeernten der Vorjahre. Der guatemaltekische Kaffeeverband rechnet mit einem Rückgang der Kaffeeproduktion in neun lateinamerikanischen Ländern um 28 Prozent.