Düsseldorf. Der Konsumgüterkonzern Henkel erwartet trotz verhaltener Konjunkturaussichten ein kräftiges Gewinnwachstum. Dank unerwartet rascher Fortschritte mit seinem Sparprogramm traut sich Deutschlands größter Kosmetikhersteller in diesem Jahr ein bereinigtes Ergebnisplus von mehr als zehn Prozent zu. "2009 haben wir die Weichen für unsere Zukunft gestellt. Das wird uns 2010 helfen", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted zur Bilanzvorlage. Henkel hatte seine Sparpläne vorzeitig umgesetzt und dabei unter anderem 3000 von mehr als 50 000 Arbeitsplätzen abgebaut.

Auch die Integration der vom US-Konkurrenten National Starch übernommenen Klebstoffsparte komme schneller voran als geplant, sagte Rorsted. Der Konzernchef verspürt nun Rückenwind für sein Ziel, die Umsatzrendite auf bereinigter Basis des Vorsteuerergebnisses (Ebit) bis zum Jahr 2012 auf 14 Prozent zu steigern und den Marktanteil auszubauen. Im Lauf des vergangenen Jahres legte die Umsatzrendite auf gut zwölf Prozent im Schlussquartal zu. Für 2010 haben L'Oreal und der Hamburger Beiersdorf-Konzern, der wie Henkel sowohl Kosmetika als auch Klebstoffe herstellt, bisher keine konkreten Ziele genannt.

In der krisengebeutelten Klebstoffsparte, die fast die Hälfte der Konzernerlöse ausmacht, erwartet Henkel 2010 eine deutliche Ergebnissteigerung. Die Sparte, die 2009 besonders unter der Krise ihrer Kunden in der Auto-, Bau- und Elektrobranche litt, soll nun als Erste von der erwarteten Erholung der Industrie profitieren. Für die Konsumentengeschäfte - Wasch- und Reinigungsmittel wie Pril und Persil sowie Kosmetik und Körperpflege mit Marken wie Schwarzkopf - erwartet Henkel eine leichte Ergebnissteigerung.

Im Krisenjahr 2009 sank der Umsatz um 3,9 Prozent auf rund 13,6 Milliarden Euro. Das um Kosten des Sparprogramms und andere Sonderaufwendungen bereinigte Betriebsergebnis ging um sieben Prozent auf 1,36 Milliarden Euro zurück.