Protzig, durstig, unverkäuflich: Der Geländewagen Hummer von General Motors (GM) gilt als Sinnbild für automobile Prunksucht und hohen Spritverbrauch. Zwei Jahre versuchte die Opel-Mutter vergeblich, ihr Riesenauto abzustoßen. Nach dem geplatzten Verkauf an einen chinesischen Konzern gibt GM das Monster-Auto nun auf. "Die Akzeptanz solcher Fahrzeuge ist in den vergangenen Jahren so stark gesunken, dass es für sie global kein Marktpotenzial mehr gibt", sagt Autoexperte Willi Diez von der Universität Nürtingen. "Großes Auto, großer Geldbeutel, große Macht - diese Einstellung ist in den meisten Ländern passé." Der Untergang des Hummers ist das Paradebeispiel dafür, wie rasant sich die Vorlieben von Autofahrern verändert haben. Noch vor wenigen Jahren genoss das Fahrzeug, das GM 1999 vom Militär-Fahrzeug-Hersteller AM General kaufte, Kultstatus. Das ist lange her. Der Absatz brach von fast 56 000 im Jahr 2007 auf 9000 Fahrzeuge ein.

In der Nacht zu Donnerstag platzte nun auch der angepeilte Verkauf an den chinesischen Maschinenhersteller Tengzhong, weil die Behörde ihre Zustimmung verweigert hatte. Die Führung in Peking habe der kleinen Firma nicht zugetraut, Hummer wieder zurück auf die Erfolgsspur zu führen, hieß es. Zudem habe China mit seinem Veto ein Zeichen setzen wollen: Die Autobauer sollen lieber umweltfreundliche Fahrzeuge produzieren statt große Spritschlucker.