Hamburg. Airbus will den Hamburger Flugzeugtoilettenhersteller Dasell verkaufen. "Wir suchen einen starken Partner für Dasell", sagte Airbus-Sprecher Tore Prang dem Abendblatt. Er bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Zuvor hatte der Flugzeugbauer, der mit 50 Prozent an dem Zulieferer beteiligt war, auch die übrigen 50 Prozent von der britischen Firma Premium Aircraft Interiors Group (PAIG), hinter der wiederum die Royal Bank of Scotland (RBS) steht, übernommen.

Dasell hat nach eigenen Angaben mehr als 600 Beschäftigte in Hamburg und fertigt jährlich etwa 2000 Waschräume für Airbus-Jets. Zu den Produkten gehören auch die Duschen für First-Class-Passagiere in den A380-Maschinen der arabischen Fluggesellschaft Emirates.

Der angestrebte Verkauf von Dasell folgt der erklärten Strategie von Airbus, künftig nur noch mit großen und starken Zuliefergruppen zusammenzuarbeiten. "Wir sprechen mit mehreren Interessenten", sagte Prang. Als Spezialisten für die Kabinenausstattung kommen unter anderem Zodiac aus Frankreich, BE Aerospace aus den USA, die Edag-Gruppe aus Fulda sowie der Nürnberger Familienkonzern Diehl dafür infrage. Diehl hatte im Jahr 2008 bereits zusammen mit dem französischen Partner Thales das frühere Airbus-Werk im schwäbischen Laupheim erworben, das Kabinenkomponenten fertigt.

Airbus will bei Dasell offenbar die Zukunft des Zulieferers absichern. Im vergangenen Jahr hatten die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat des hessischen Flugzeugküchenbauers Sell, dessen Eigentümer die PAIG ist, den Briten Missmanagement vorgeworfen.