Frankfurt. Die Citibank Deutschland will unter neuem Namen verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. "Wir kehren als veränderte Bank auf die Bühne zurück", sagte Vorstandschef Franz-Josef Nick am Freitag zur Umfirmierung in Targobank. Die ehemalige Citibank Privatkunden AG hatte mit dem Verkauf von Zertifikaten der im September 2008 zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman für Negativschlagzeilen gesorgt, weil die Kunden mit den vermeintlich ausfallsicheren Papieren viel Geld verloren hatten. Ende 2008 hatte die französische Bank Credit Mutuel die Citibank für rund fünf Milliarden Euro von der US-Großbank Citigroup übernommen.

Mit dem Kunstnamen und dem neuen Eigner aus dem Genossenschaftssektor sei auch eine neue Strategie verbunden, sagte Nick. Die Zahl der Produkte sei deutlich auf rund 25 gestrafft worden, vom zweiten Quartal an sollen verschiedenfarbige "Ampeln" auf Informationsblättern die Kunden vor für sie ungeeigneten Produkten warnen.

Kunden eingebüßt habe seine Bank nicht, sagte Nick. Deren Zahl habe 2009 bei rund 3,4 Millionen stagniert. Nun will die vor allem mit Kreditkarten und Ratenkrediten groß gewordene Bank wieder zulegen und sich als Hausbank ihrer Kunden etablieren. "Ich bin überzeugt, dass wir in fünf Jahren eine Million Kunden gewinnen können", so der Vorstandschef.

Der neue Eigner habe keine überzogenen Gewinnerwartungen. "Credit Mutuel weiß, was auf dem umkämpften deutschen Markt los ist", sagte Nick. Im vergangenen Jahr habe die Citibank Privatkunden AG einen dreistelligen Millionenbetrag nach Steuern verdient, für 2010 werde ein "leicht erhöhtes Ergebnis" erwartet. Für die Werbekampagne zur Umfirmierung hat die Targobank insgesamt 32 Millionen Euro ausgegeben, über das Wochenende sollen alle 335 Filialen mit dem neuen blau-roten Logo ausgestattet werden.