Hamburg. Deutschlands führende Linienreederei Hapag-Lloyd erholt sich spürbar von der schweren Wirtschaftskrise. Im letzten Quartal 2009 betrug der operative Verlust des Unternehmens 21 Millionen Euro. In den ersten drei Quartalen 2009 waren hingegen noch 675 Millionen Euro operativer Verlust aufgelaufen. Das zeigen die Zahlen, die der TUI-Konzern gestern für die Monate Oktober bis Dezember 2009 vorgelegt hat, das erste Quartal des TUI-Geschäftsjahres 2009/2010. TUI ist mit rund 43 Prozent der größte Einzelanteilseigner von Hapag-Lloyd. Die übrigen Anteile liegen bei dem Hamburger Konsortium Albert Ballin, dem fünf Investoren angehören, allen voran die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne.

Nach Einschätzung des künftigen TUI-Finanzvorstands Horst Baier wird Hapag-Lloyd vorerst weiter rote Zahlen schreiben: "Das operative Ergebnis von Hapag-Lloyd könnte im ersten Quartal 2010 etwas schlechter ausfallen als im vierten Quartal 2009", sagte er gestern. Die Reederei hatte 2009 Staatsbürgschaften des Bundes und des Landes Hamburg für Kredite von insgesamt 1,2 Milliarden Euro bekommen. Vorausgegangen war ein straffes Sparprogramm bei Hapag-Lloyd. Die Eigentümer steuerten zudem 1,8 Milliarden Euro frisches Kapital bei. Laut Baier kommt Hapag-Lloyd womöglich durch die Wirtschaftskrise, ohne die Bürgschaften in Anspruch nehmen zu müssen. Die Transportmengen wie auch die Frachtraten, die Transportpreise für die Container, stiegen wieder.

Im Touristikgeschäft verbuchte TUI im ersten Quartal 2009/2010 einen operativen Verlust von rund 129 Millionen Euro gegenüber rund 44 Millionen Euro ein Jahr zuvor.