Hamburg. Die Deutsche Bank hat die Zahl ihrer Privat- und Geschäftskunden in Hamburg im vergangenen Jahr um knapp 15 000 auf 365 000 gesteigert. In der Region Hamburg und Schleswig-Holstein habe das Anlagevolumen um 5,8 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro zugenommen, sagte Stefan Knoll, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hamburg. In Hamburg betreue man ein Volumen von 7,7 Milliarden Euro.

Als erste Filialbank in Deutschland habe das Unternehmen nun eine einfache Produktkennzeichnung für Geldanlagen nach dem Muster eines Beipackzettels eingeführt, sagte Knoll. Die Kunden, bei denen man "erhöhten Aufklärungsbedarf" im Umgang mit Finanzprodukten unter anderem zu deren Chancen und Risiken verspüre, hätten die neue Kennzeichnung sehr positiv aufgenommen.

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus erlebte die Deutsche Bank bei Hypothekendarlehen einen "Boom", so Knoll. In der Nordregion kletterte die Zahl der abgeschlossenen Baufinanzierungen um 27 Prozent, das Volumen belief sich auf rund zwei Milliarden (Hamburg: 1,2 Milliarden) Euro.

Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Bank die Neukreditvergabe an mittelständische Kunden in der Region noch leicht auf rund 2,7 Milliarden Euro erhöht, sagte Olaf Meuser, Leiter des Firmenkundengeschäfts im Norden - obwohl insgesamt die Kreditnachfrage eher abgenommen habe. Mancher Wettbewerber habe aber freiwillig oder gezwungenermaßen seine Aktivitäten begrenzt oder reduziert. "Bei uns gibt es keine Restriktionen für die Kreditvergabe wegen mangelnden Eigenkapitals", sagte Meuser. Allerdings gehe es angesichts der wachsenden Gefahr von Firmeninsolvenzen nun darum, "dass wir uns die richtigen Risiken in die Bücher holen". Insgesamt betreue die Bank in der Nordregion etwa 71 200 Geschäfts- und Firmenkunden.

Auch im Geschäft mit vermögenden Privatkunden habe die Deutsche Bank "von der Flucht in die Qualität profitiert" und den Marktanteil ausgebaut, sagte Frank Schriever, zuständig für dieses Kundensegment im Norden. Bundesweit sei das betreute Vermögen um fünf Milliarden auf 55 Milliarden Euro gestiegen. Auf die Nordregion entfalle rund ein Zehntel dieser Zahlen.

Am Aktienmarkt werde es voraussichtlich zunächst noch weitere Rückschläge geben, erwartet Schriever. Darum habe man den Aktienanteil am eigenen Musterportfolio von 35 auf 25 Prozent zurückgefahren.