Brüssel. Der neue deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will einen starken Anstieg der Strompreise verhindern. "Ein wesentliches Ziel europäischer Energiepolitik muss künftig sein, dass der teilweise drastische Anstieg der Strompreise gedrosselt wird", sagte Oettinger der "Welt am Sonntag".

Die Strompreise für Privathaushalte sollten im Verhältnis zu anderen Ausgaben etwa für Mieten, Ernährung und Bildung nicht steigen. "Sie sollten auch nicht stärker steigen als die jährliche Inflationsrate." Auch die Unternehmen brauchten stabile Strompreise. "Sie müssen sicher sein können, dass die Strompreise nicht zu einer immer größeren Belastung werden", so Oettinger. Schließlich hänge die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie wesentlich von den Energiekosten ab. Die Stromkosten seien "eine zunehmend belastende Größe im Budget der Industrie geworden". Diese Entwicklung dürfe sich nicht fortsetzen. Laut Oettinger werde die Energiepolitik künftig "europäischer". Die Leitungsnetze würden ausgebaut und transnationaler gestaltet.