Wiesbaden. Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg ist Ende 2009 ins Stocken geraten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte in den Monaten Oktober bis Dezember (siehe Grafik), teilte das Statistische Bundesamt mit. Fürs Gesamtjahr bestätigten die Statistiker den Einbruch des BIP um 5,0 Prozent.

Wegen des strengen Winters rechnet Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) noch mit einer Durststrecke bis zum Frühjahr, weil auf vielen Baustellen die Arbeit ruhe. Bundesbank-Chef Axel Weber hält sogar eine kurze Schrumpfkur zu Jahresbeginn für möglich. Anders sieht das Unicredit-Volkswirt Andreas Rees: "Die Lage der deutschen Wirtschaft ist viel besser. als sie aus der statistischen Perspektive erscheint."

Belastend auf das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2009 habe sich ausgewirkt, dass die Verbraucher nach Wegfall der Abwrackprämie unterm Strich weniger Geld ausgegeben hätten, teilten die Statistiker mit. Auch die Investitionen in die Wirtschaft seien zurückgegangen. Positive Impulse seien nur aus dem Außenhandel gekommen. Der Export legte demnach wieder zu, die Einfuhren waren rückläufig.

In der Euro-Zone stieg das BIP im vierten Quartal noch um 0,1 Prozent nach 0,4 Prozent im dritten Quartal, so die europäische Statistikbehörde Eurostat. Während die Wirtschaft in Frankreich, den Niederlanden und Österreich wuchs, schrumpfte sie in Griechenland, Italien und Spanien.