Hamburg. Die zerstrittenen Versicherer Baloise und Signal Iduna werden an den Verhandlungstisch zurückkehren. "Es gibt einen Gesprächstermin in naher Zukunft", sagte ein Sprecher der Signal Iduna dem Abendblatt. Der Termin habe aber bereits festgestanden, bevor die Finanzaufsicht BaFin einen Verwaltungsakt erlassen habe. Dabei geht es darum, dass sich die beiden Versicherer in ihrer Arbeit beim Deutschen Ring nicht mehr blockieren können.

Die Deutscher Ring Krankenversicherung gehört zu Signal Iduna, während die Sach- und die Leben-Sparte des Deutschen Rings seit 1985 Teil der schweizerischen Baloise sind. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte die Gemengelage beim Deutschen Ring in Hamburg für unhaltbar erklärt. Die drei Versicherer sitzen im selben Haus, 900 der 1650 Mitarbeiter haben Arbeitsverträge für alle drei Versicherungssparten und IT und Risikomanagement werden gemeinsam genutzt. Die Aufsicht rügt vor allem, dass Deutscher Ring Kranken und Deutscher Ring Leben ein Vetorecht gegen unternehmerische Entscheidungen des jeweils anderen haben, und setzte es außer Kraft. "Im operativen Tagesgeschäft haben jetzt beide Seiten mehr Freiheiten", bestätigte der Sprecher der Signal Iduna. Das Vorgehen der BaFin habe aber keine Auswirkung auf die Entflechtung der Unternehmen. "Hierzu hat die Behörde keine Vorgaben gemacht, sondern das Vorgehen den Versicherern überlassen."

Die Betriebsratsvorsitzende des Deutschen Rings, Helga Reichow, sieht insbesondere die Beschäftigten mit Doppelarbeitsverträgen in einer schwierigen, belastenden Situation. "Beide Versicherer müssen sich erst auf eine Entflechtung einigen, bevor sie mit uns über die Folgen verhandeln können", sagte sie dem Abendblatt. "Wir werden uns für das Konzept einsetzen, das die meisten Arbeitsplätze am Standort Hamburg sichert."