Berlin. Die Bundesregierung bereitet offenbar eine groß angelegte Hilfsaktion vor, um Griechenland vor dem Staatsbankrott zu bewahren. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat gestern die Spitze der Unionsfraktion über die Pläne informiert. Es wurde Stillschweigen vereinbart, um die Finanzmärkte nicht zu beeinflussen. Die Franzosen drängen ebenfalls darauf, dem verschuldeten Land unter die Arme zu greifen.

Dem Vernehmen nach geht es um bilaterale und EU-Finanzhilfen. Auch Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann kündigte finanzielle Unterstützung der Euro-Länder an. "Es läuft auf Kreditlinien hinaus", sagte er wenige Stunden vor dem heutigen EU-Sondergipfel in Brüssel. Das griechische Staatsdefizit liegt mit 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weit über der im Stabilitätspakt vereinbarten Höchstgrenze von drei Prozent. (dsi/jos/wü)