Hamburg/Berlin. Fast jeder zweite Arbeitnehmer sieht seine Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz deutlich eingeschränkt. In einer repräsentativen Studie des Fürstenberg Instituts geben 63 Prozent der Befragten an, dass ihre Leistungen im Job um mindestens ein Viertel reduziert seien. Bezogen auf alle Beschäftigten entspricht dies einer Leistungsminderung von 15 Prozent. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut beziffert die daraus resultierenden Kosten für die Arbeitgeber auf insgesamt 262 Milliarden Euro.

Als Hauptgrund der Leistungsminderung nennen knapp 60 Prozent der Befragten Probleme am Arbeitsplatz. Sie leiden unter mangelnder Wertschätzung, Stress und Erschöpfung. Jeder Zweite gibt psychische Belastungen an, ebenso viele körperliche Beschwerden. Etwa 41 Prozent führen ihre Probleme auf private Sorgen zurück, sagte Geschäftsführer Werner Fürstenberg.

Unterdessen ist jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland zudem von Schlafproblemen betroffen. Fast 40 Prozent dieser rund 20 Millionen Menschen sehen besonderen Stress und Belastungen als Hauptursache, geht aus dem Gesundheitsreport 2010 der Krankenkasse DAK hervor, für den 3000 Arbeitnehmer befragt wurden. Auslöser seien oft Konflikte am Arbeitsplatz, die sich wegen der Wirtschaftskrise verstärkt hätten.

Jeder Vierte grübelt nachts über Ängste und Sorgen. Schichtarbeit und Jobs nach 20 Uhr plagen jeden fünften Befragten bei der Nachtruhe. "Durch immer flexiblere Arbeitszeiten kommen viele nachts nicht mehr zur Ruhe", sagte DAK-Chef Herbert Rebscher. Knapp zehn Prozent leiden unter schweren Schlafstörungen: Sie schlafen mehr als dreimal pro Woche schlecht und quälen sich übermüdet durch fast jeden Arbeitstag.