Hamburg. Der angeschlagene Autobauer Opel will nach einem Bericht von "Spiegel-Online" auch Fertigungsstätten in Deutschland schließen und insgesamt fast 10 000 Stellen abbauen. Das Magazin berichtete, ein interner Plan der Opel-Mutter General Motors sehe vor, neben dem Opel-Werk im belgischen Antwerpen auch die Getriebefertigung in Bochum und Rüsselsheim zu schließen. Vom Personalabbau betroffen seien europaweit 9843 Mitarbeiter.

Ein Opel-Sprecher sagte, es bleibe dabei, dass das Unternehmen im Zuge der Sanierung rund 8300 Jobs streichen wolle. Stellen, die im Rahmen des laufenden Altersteilzeitprogramms gestrichen würden, könnten nicht dazugezählt werden. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz wollte den Bericht nicht kommentieren. Der Vorsitzende des Betriebsrats im Opel-Werk Bochum, Rainer Einenkel, nannte die Getriebefertigung an dem nordrhein-westfälischen Standort zumindest bis zum Sommer 2011 gesichert.

Opel arbeitet auch nach eigenen Angaben an den letzten Details für seinen Antrag auf Milliardenstaatshilfen. Das Unternehmen wolle den Sanierungsplan in den kommenden Tagen der Bundesregierung vorlegen, sagte gestern ein Opel-Sprecher. Gleichzeitig sollen auch die Bundesländer mit Opel-Standorten und die anderen europäischen Opel-Staaten sowie die EU-Kommission informiert werden. Die Kommission soll den Plan vorab prüfen, ehe sich die einzelnen Länder auf Vereinbarungen über Staatsbeihilfe einlassen.

Opel-Chef Nick Reilly rechnet mit Gesamtkosten von 3,3 Milliarden Euro. Davon sollen die europäischen Staaten 2,7 Milliarden Euro beisteuern.