Hannover. Knapp vier Monate nach der ersten Datenpanne bei dem Finanzdienstleiter AWD sind offenbar erneut sensible Kundendaten des Unternehmens in Umlauf geraten. Nachdem dem Hörfunksender NDR Info bereits im vergangenen Herbst 27 000 Kundendaten aus dem AWD-Bestand vorgelegen hatten, erhielt er nun nach eigenen Angaben noch einmal Kenntnis von weiteren 12 000 Personendatensätzen. Darin seien sowohl persönliche Details über Kunden wie Telefonnummern, Berufsbezeichnungen und Einzelheiten zu den Versicherungsverträgen verzeichnet als auch Angaben über ehemalige und noch aktive AWD-Mitarbeiter aufgelistet.

Der Finanzdienstleiter bezweifelte gestern nicht die Echtheit der Daten, allerdings habe es "nach derzeitigen Erkenntnissen keinen Datenschutzverstoß bei AWD" gegeben, teilte das Unternehmen mit: "Solche Buchauszüge müssen von AWD im Zusammenhang mit den Provisionsabrechnungen für Handelsvertreter erstellt und auf deren Verlangen ausgehändigt werden."

Die aufgetauchten Datensätze stammten aus einer derartigen Weitergabe an eigenständige Vertreter, worauf diese gesetzlichen Anspruch hätten. Darüber hinaus seien die präsentierten Daten veraltet, teilweise sogar mehr als zehn Jahre alt, teilte der Finanzdienstleister mit.