Hamburg. Das Tankstellennetz in Deutschland schrumpft nach einer Erhebung des "Energie-Informationsdienstes" (EID) nur langsam. 2009 wurden im Vergleich zum Vorjahr netto 41 Stationen aus dem Markt genommen, berichtet der EID in seiner jüngsten Ausgabe. Insgesamt versorgten 14 785 Tankstellen, darunter 375 an Autobahnen, die Autofahrer mit Kraftstoffen.

Es sei die hohe Effizienz, die es den Firmen erlaube, in einem mengenmäßig schrumpfenden Markt mit - im europäischen Vergleich - "bescheidenen Margen" auszukommen. Mit Ausnahme Frankreichs seien die fixen Kosten im Tankstellengeschäft nirgendwo in Europa so niedrig wie in Deutschland, schreibt der EID unter Berufung auf eine EU-Untersuchung. Dies dürfte der wesentliche Grund dafür sein, warum in der Wirtschaftskrise nicht mehr Stationen weichen mussten, analysierte das Fachblatt. Es verwies auf ermittelte Bruttokraftstoffmargen in Deutschland von jeweils rund neun Cent je Liter bei Super sowie Diesel. An der europäischen Spitze liegt demnach Norwegen mit je rund 16 Cent pro Liter.

Die meisten Tankstellen in Deutschland gehören zum Mineralölanbieter Aral (2407, plus 82), der laut Informationsdienst seinen Kraftstoffmarktanteil bei geschätzt 23,5 Prozent festigte. Es folgt Shell mit 2080 Tankstellen (minus 82 Stationen) und etwas mehr als 22 Prozent Absatzanteil. Auf Esso entfielen 1106 (minus 20) Tankstellen, aber nur acht Prozent Marktanteil. Conoco/Philips (Jet) betreibt 733 Straßentankstellen (plus zwölf) und sei mit einem Anteil von zehn Prozent beim Kraftstoffabsatz das effizienteste Tankstellenunternehmen in Deutschland, teilte der EID mit.