New York. Die öffentliche Kritik an den Gehältern der amerikanischen Spitzenbanker zeigt zumindest in Ansätzen Wirkung. Trotz Milliardengewinnen bekommen die Chefs der beiden US-Großbanken JPMorgan und Goldman Sachs im Vergleich zu früheren Zeiten bescheidene Boni für das abgelaufene Jahr. JPMorgan-Chef James Dimon erhält knapp 17 Millionen Dollar (12,4 Millionen Euro), seinem Kollege Lloyd Blankfein von Goldman Sachs werden neun Millionen Dollar zugestanden. Das waren weitaus weniger als im Jahr 2007, als Blankfein sich noch über 67,9 Millionen Dollar freuen konnte. 2008 hatte er auf seinen Bonus verzichtet. Beide Banken hatten im Zuge der Verwerfungen auf den Finanzmärkten Staatshilfen erhalten, die aber bereits wieder zurückgezahlt wurden.

Goldman Sachs und JPMorgan gehören mittlerweile zu den Gewinnern der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Sie konnten mit ihren zweistelligen Milliardengewinnen im vergangenen Jahr an die Boomzeiten anknüpfen. Eine öffentliche Diskussion über die Bezahlung der Banker angesichts der massiven staatlichen Hilfen für die gesamte Finanzbranche war die Folge.

Besonders Goldman Sachs steht im Zentrum des Interesses. Die Investmentbank gilt als einer der aggressivsten Spieler am Markt und ist für ihre hohen Gehälter bekannt. Im Schnitt bekommt jeder Mitarbeiter für 2009 fast eine halbe Million Dollar. Im Verhältnis zu den Einnahmen ist die Ausschüttungsquote auf einem historischen Tiefstand. Im Schlussquartal verzichtete die Bank ganz darauf, Geld für die Gehälter der Mitarbeiter beiseite zu legen. Blankfein und Dimon erhalten ihre Boni in Aktien, die sie erst nach einer bestimmten Frist zu Geld machen dürfen.