Der jahrelange Streit um die Finanzierung des Militärtransportflugzeug A400M soll ein Ende haben. Darauf einigten sich die Bestellerländer.

Istanbul. Die Bestellerländer des europäischen Militärtransportflugzeugs A400M wollen den jahrelangen Streit um die Milliardenkosten bald zu einem Ende bringen. Dies teilten die Verteidigungsminister der sieben beteiligten Staaten am Freitag am Rande eines Nato-Treffens in Istanbul mit. Frankreich erklärte als erstes seine Bereitschaft, neben einer gemeinschaftlichen Zuzahlung von zwei Milliarden Euro der EADS-Tochter Airbus einen Kredit zur Verfügung zu stellen. Verteidigungsminister Hervé Morin und seine spanische Kollegin Carme Chacon sagten, es seien bis zu 1,5 Milliarden Euro als Kredit im Gespräch. "Wir haben uns auf keine Zahlen, auch nicht auf eine Aufteilung der Zahlen geeinigt", sagte dagegen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

EADS hat mit 31 Milliarden Euro den ursprünglich mit den Bestellerländern vereinbarten Preis für die Militärflugzeuge um elf Milliarden Euro überschritten. Wegen technischer Probleme liegt der A400M vier Jahre hinter dem Zeitplan. EADS forderte zuletzt eine Nachzahlung der Abnehmerländer von 4,4 Milliarden Euro. Morin bestätigte, dass die Regierungen zu einer Zahlung von zwei Milliarden Euro bereit sind, so dass noch eine Lücke von 2,4 Milliarden klafft. Sollten sich die Regierungen auf einen Kredit in der genannten Höhe einigen, müsste EADS noch eine Milliarde Euro mehr übernehmen als bisher veranschlagt.

Morin sagte für Frankreich 400 Millionen Euro zu. Spanien werde alles tun, um das Projekt zu retten, so Chacon. Dort befinden sich die meisten der 10 000 Arbeitsplätze, die vom A400M abhängen. Insgesamt sind 180 Flugzeuge bestellt, 60 davon aus Deutschland. Eine Einigung könnte nun beim EU-Verteidigungsministertreffen am 24./25. Februar auf Mallorca erzielt werden.