Berlin/Paris. Nach langem Streit über den Militärtransporter Airbus A400M zwischen den Käuferländern und dem Rüstungskonzern EADS liegt eine Lösung in der Luft. Bei Verhandlungen in Berlin wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums eine weitgehende Einigung über den Zeitplan für die geplante Auslieferung der Flugzeuge sowie die technischen Anforderungen erzielt. Ein Sprecher sagte, die Verhandlungen hätten zu "substanziellen Erfolgen geführt".

Bei der wichtigsten Frage, der Aufteilung der Milliardenmehrkosten, habe es eine Annäherung gegeben, hieß es. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte beim deutsch-französischen Ministerrat in Paris: "Wir waren uns einig, dass es sich um ein Projekt strategischer Bedeutung handelt." Alles müsse darangesetzt werden, dass es zu einer Lösung komme. Die Verhandlungen sollen auf Arbeitsebene weitergehen. Die Relevanz des Projekt stehe jedoch außer Frage. Frankreich Präsident Nicolas Sarkozy äußerte sich ähnlich: "Das ist ein entscheidendes Projekt, das ganz schnell zu einem Ergebnis geführt werden muss."

Missmanagement und technische Probleme haben das größte Rüstungsprojekt Europas um Jahre verzögert und verteuert. Die Mehrkosten könnten bis zu elf Milliarden Euro betragen. EADS forderte zuletzt von den Staaten eine Nachzahlung von 6,4 Milliarden Euro. Die Käufer wollten nur bis zu zwei Milliarden Euro anbieten.