Berlin. Rotstiftpreise für Frühstücksflocken, Pflanzenöl und Erdnusssnacks und jetzt zuletzt für Butter. Seit Jahresanfang setzt sich das Preisscharmützel im deutschen Lebensmitteleinzelhandel fort. Lidl und die Supermärkte von Rewe, Tengelmann und Edeka senkten gestern die Preise für Butter und folgten damit mal wieder der Vorlage von Penny und vor allem vom Discountmarktführer Aldi. Demnach kostet eine 250-Gramm-Packung nun statt 99 nur noch 79 Cent.

Die Discounter begründen ihre Rabatte mit den Einkaufsvorteilen, die sie an die Kunden weitergäben. Der Fettpreis ist an den Märkten deutlich nach unten gegangen. Dahinter steckt aber vor allem der Kampf um Marktanteile. "Da bringt sich so manches Unternehmen jetzt in Stellung und versucht sich über die eigene Preiswürdigkeit zu positionieren", sagte der Discountexperte Matthias Queck vom Handelsinformationsdienst Planet Retail. In diesem Jahr hatte es schon zwei Preissenkungsrunden gegeben, 2009 waren es zwölf. Queck sprach allerdings nicht von einer erneuten Preissenkungsrunde, da sich die "dauerhafte Preissenkung" diesmal nur auf ein Produkt beschränke: "Butter ist allerdings ein Eckprodukt, bei dem jeder auf den Preis guckt und die Preiswürdigkeit des Unternehmens misst." Queck zufolge wird sich das Preisscharmützel im Lebensmitteleinzelhandel fortsetzen.

Für Schokolade muss laut dem weltweit größten Kakaoverarbeiter Barry Callebaut aber bald mehr bezahlt werden. Der Grund: Spekulanten treiben den Kakaopreis seit Wochen nach oben.