Singapur. Airbus rechnet in diesem Jahr mit einer Erholung des weltweiten Passagieraufkommens, geht aber weiterhin von einem dünneren Auftragsbuch aus. Wie die Weltwirtschaft befinde sich auch die Nachfrage nach Flügen auf dem Weg der Besserung, sagte Verkaufschef John Leahy auf der Luftfahrtmesse in Singapur. Der Manager verwies dabei auf Branchendaten, wonach das Passagiervolumen im Januar um 3,2 Prozent stieg, in Schwellenländern gar um 14,2 Prozent.

In den Auftragsbüchern wird der Flugzeugbauer dies nach eigener Einschätzung aber zunächst kaum spüren. Die Zahl der Bestellungen dürfte 2010 wahrscheinlich bei 250 bis 300 Maschinen liegen - nach 310 im Vorjahr und 900 im Jahr 2008. Ein Viertel bis gut ein Drittel davon kämen voraussichtlich aus dem Asien-Pazifik-Raum, sagte Leahy weiter. Die Region werde sich in Zukunft zum Wachstumsmotor entwickeln. Binnen der kommenden 20 Jahre würden die dortigen Airlines 8000 neue Flugzeuge ordern. Der Ferne Osten werde so vor den USA und Europa zum weltweit größten Luftfahrtmarkt aufsteigen.

Beim Riesenflieger A380 rechnet Airbus mit dem Verkauf von etwa zehn Stück in diesem Jahr - nach vier im vergangenen Jahr und neun im Jahr davor.

Auch der US-Rivale Boeing erwartet für dieses Jahr ein dünneres Auftragsbuch. Die Neuaufträge für Passagiermaschinen würden voraussichtlich unter den Auslieferungen liegen, sagte Marketingchef Randy Tinseth in Singapur. Boeing rechnet dem Manager zufolge in diesem Jahr mit Auslieferungen in Höhe von 460 bis 465 Flugzeugen nach 481 Maschinen im vergangenen Jahr. Tinseth geht nicht einmal für das nächste Jahr von einer deutlichen Zunahme des Ordereingangs aus. Bis 2012 sei keine Erholung der Nachfrage zu erwarten.

Zumindest aber gab er sich zuversichtlich, dass die Kunden in diesem Jahr weniger Auslieferungsverschiebungen fordern beziehungsweise Jets abbestellen. Im vergangenen Jahr habe Boeing rund 270 Verschiebungen und etwa 120 Stornierungen verzeichnet.