Irving. Das Geschäft des weltgrößten börsennotierten Ölkonzerns ExxonMobil ist zum Jahresende eingebrochen. Der Überschuss sank zwischen Oktober und Dezember 2009 um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gut sechs Milliarden Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilte.

Im Gesamtjahr brach der Gewinn sogar um 57 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar ein. Allerdings war im Jahresergebnis 2008 ein Sonderertrag aus dem Verkauf von Gasnetzen in Deutschland an die niederländische Gasunie enthalten.

Exxon hatte nach den Rekorden des Jahres 2008 wie die übrigen Ölkonzerne mit der Wirtschaftskrise und den gesunkenen Ölpreisen zu kämpfen. Auch Konkurrent Chevron musste im Gesamtjahr einen Rückgang des Überschusses um mehr als die Hälfte hinnehmen. Dennoch legten Exxon-Aktien zum Handelsauftakt in New York knapp zwei Prozent zu. Denn Analysten hatten mit einem noch schwächeren Ergebnis gerechnet.

Im Fördergeschäft profitierte Exxon im vierten Quartal von den gestiegenen Ölpreisen. Der Gewinn in dieser Sparte stieg um 146 Millionen auf knapp 5,8 Milliarden Dollar. Dagegen machte das schwache Raffinerie- und Tankstellengeschäft den Texanern schwer zu schaffen. In dieser Sparte musste Exxon einen Quartalsverlust von 189 Millionen Dollar hinnehmen. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar in dem Segment erzielt.

Die Explorationskosten und Investitionen des Branchenriesen erreichten mit einem Plus von vier Prozent auf gut 27 Milliarden Dollar einen neuen Rekordwert.

Um vor allem sein Gasgeschäft auszubauen, will Exxon in der ersten Jahreshälfte das ebenfalls in Texas ansässige Erkundungsunternehmen XTO für rund 41 Milliarden Dollar übernehmen. XTO ist spezialisiert auf sogenannte unkonventionelle Öl- und Gasquellen. Es geht vor allem um sogenanntes Shale-Gas - Erdgas, das in schwer durchlässigem Schiefergestein lagert und nur mit spezieller Bohrtechnik gefördert werden kann.

Die Transaktion soll mit eigenen Aktien bezahlt werden. Um sich dafür zu rüsten, hat Exxon im vergangenen Jahr 277 Millionen eigene Aktien zu einem Bruttopreis von fast 20 Milliarden Dollar gekauft. Insgesamt nahm die Zahl der ausstehenden Aktien um fünf Prozent ab.