Berlin. Der geschätzte Schaden beim EC-Kartenbetrug liegt nach wie vor bei etwa 40 Millionen Euro, allerdings verschieben sich die Orte des Betrugs: Laut Jörg Ziercke, dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), hat er im Ausland zugenommen, während er im Inland abgenommen hat. Die Angriffe auf Geldautomaten in Deutschland gingen um 14 Prozent auf rund 2000 zurück. "Das Problem verlagert sich ins Ausland. Hier haben wir über 600 Abgriffe von Daten deutscher Zahlungskarten registriert, eine Steigerung um 20 Prozent", sagte Ziercke der "Welt am Sonntag".

Besonders stark war laut Ziercke der Zuwachs an Angriffen auf Bankkonten übers Internet, was Experten als "Phishing" bezeichnen. Beim Onlinebanking habe der Schaden 2009 im Durchschnitt bei rund 4000 Euro gelegen. "Wir haben im vergangenen Jahr mit 2800 Phishingfällen (Abfischen von Zugangsdaten) einen Anstieg um mehr als 50 Prozent registriert. Das sind rund 1000 Fälle mehr als im Vorjahr", sagte Ziercke der "Welt am Sonntag". Die Einführung des iTan-Verfahrens habe nur vorübergehend Wirkung gezeigt, weil drei Trojanerfamilien dieses Verfahren mittlerweile erfolgreich angriffen. Das Niveau von 2007 mit rund 4000 Fällen sei aber nicht wieder erreicht worden.