München/Hamburg. Siemens baut 2000 Arbeitsplätze in Deutschland ab. Wie viele der derzeit 1300 Mitarbeiter in Hamburg von dem Einschnitt betroffen sind, ist noch unklar. Ein dauerhafter Auftragseinbruch im Industriegeschäft mache den Personalabbau bis Ende 2012 unausweichlich, sagte Personalvorstand Siegfried Russwurm. Entlassungen wolle Siemens aber möglichst vermeiden.

Die Industriesparte ist in Hamburg mit Hunderten Ingenieuren vertreten, die hier in der Gebäudetechnik, im Schiffbau, aber auch in der Medizin- und Verkehrstechnik für Siemens arbeiten. Zunächst müsste der Arbeitgeber nun mit dem Gesamtbetriebsrat verhandeln, bevor die Zahl der Betroffenen in Hamburg feststehe, hieß es von Siemens. Bisher sei aber noch nicht einmal klar, ob in der Hansestadt überhaupt abgebaut werden müsse, sagte Siemens-Sprecher Lars Klaeschen dem Abendblatt.

Sicher ist bereits, dass die bayerischen Elektromotorenwerke Bad Neustadt an der Saale mit 840 und Erlangen mit 300 Stellen zu dem Sparpaket beitragen müssen. "Stellenabbau und Standortschließungen sind weder intelligent noch verantwortungsvoll", sagte die Aufsichtsrätin und IG-Metall-Tarifexpertin Sibylle Wankel. Nach dem eben erst verkündeten Rekordgewinn von 1,5 Milliarden Euro im ersten Quartal und optimistischen Prognosen müsse Siemens eine Alternative finden. Sonst drohe "ein ernsthafter Konflikt" mit Gewerkschaft und Betriebsrat. Vom Konzern hieß es, der Auftragseingang im Industriesektor sei weiter rückläufig. Und im Maschinenbau liege ein Drittel der Kapazität brach.