Düsseldorf. Gute Nachrichten für die Verbraucher, schlechte für die Bauern: Butter wird wohl bereits am kommenden Montag in Deutschland wieder billiger. Der Preis für ein 250-Gramm-Päckchen deutsche Markenbutter könne um 20 Cent auf 79 Cent sinken, wenn der Handel wie bisher üblich seine sinkenden Einkaufspreise in voller Höhe weitergebe, berichtete die "Lebensmittel Zeitung".

Der Hintergrund: Auf dem weltweiten Markt für Butter und andere Fette sind die Preise in den vergangenen Wochen deutlich eingebrochen. Mit dem Auslaufen der bisherigen Kontrakte zwischen Handel und Industrie erreichen die neuen niedrigeren Preise voraussichtlich in der kommenden Woche auch die Verkaufsregale.

Bei anderen Milchprodukten wie Joghurt, Quark, Schlagsahne oder Vollmilch ist dagegen nach Einschätzung des Milchindustrie-Verbandes (MIV) vorläufig noch nicht mit einem Preisverfall zu rechnen. Hier liefen die geltenden Verträge noch bis zum Mai, sagte MIV-Geschäftsführer Michael Brandl. Zuletzt waren die Butterpreise im Oktober und November spürbar angestiegen. Dies habe zu einer Steigerung der Produktion geführt, meinte Brandl. Die Folge sei nun das aktuelle Überangebot am Markt.

Die Preise für Milch und Milchprodukte haben in den vergangenen Monaten eine Berg- und Talfahrt erlebt. Vor allem die großen deutschen Discounter versuchten im vergangenen Jahr immer wieder, mit Niedrigpreisangeboten Kunden in ihre Geschäfte zu locken, was zu heftigen Protesten der Bauern führte.

Nach einer Untersuchung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) auf Basis der Haushaltspanels des Marktforschungsunternehmens GfK hat sich die aggressive Preispolitik für die Discounter aber nicht ausgezahlt. Die Konsumenten kauften mehr Milchprodukte bei der Konkurrenz.